Nun und nimmermehr
Frau B. liebt das Meer... sie träumt davon nochmal ans Meer zu fahren...
Weil ich heute die Sansula dabei habe, schlage ich ihr eine
„Reise ans Meer“ vor:
Während ich eine Entspannungsreise erzähle spiele ich leise einzelne Töne, die einen weiten stillen Klangraum dazu weben.
Erst spürt sie dem Atem nach,
seinem Kommen und Gehen
und spürt die Gezeiten der Atmung.
Sie erlebt den Körper, der nun ruhen darf,
und taucht allmählich in den inneren stillen Raum, den Ozean der Seele ein
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Als wir zurück sind vom „Meer“ hält Frau B. noch lange die Augen geschlossen, lächelnd ...
und ich spiele einfach weiter.
Später spielt auch sie ein wenig auf der Sansula und freut sich so sehr daran, dass sie mich bittet, ihr das Instrument für ein paar Tage zu leihen.
Nach 5 Tagen fahre ich zum Hospiz um die Sansula abzuholen – und erfahre dass Frau B. noch in der Nacht nach meinem Besuch gestorben ist.
Ich bin froh, dass ich es gewagt habe meinem Gefühl zu folgen und Frau B. eine Klangmeditation vorzuschlagen! Nichts aufschieben was jetzt gelebt werden möchte in der Begegnung – das lerne ich hier!